Ein kleines Update mit potenziell großer Wirkung: Instagram führt offiziell „Reposts“ ein – und die könnten einiges an der Sichtbarkeit von Inhalten auf der Plattform verändern.
Reposts erscheinen jetzt direkt im Feed
Laut einer aktualisierten Beschreibung im Hilfebereich von Instagram – geteilt von der Social-Media-Beraterin Sarah Roizman – wird neu geteilte Inhalte, sogenannte Reposts, künftig direkt im Feed deiner Follower angezeigt. Instagram formuliert es so:
„Wenn du repostest, sehen deine Follower möglicherweise, was du repostet hast, in ihrem Feed.“
Damit bringt Instagram eine neue Möglichkeit zur Interaktion und Reichweitensteigerung auf die Plattform – ganz ähnlich wie bei Retweets auf X (ehemals Twitter).
Nicht mehr nur in Stories – Reposts als vollwertige Posts
Sarah Roizman erklärt weiter:
„Früher konntest du Inhalte anderer nur in deinen Stories teilen. Jetzt kannst du beim Tippen auf das Repost-Symbol unter einem Beitrag oder Reel deinen eigenen Text hinzufügen, und es erscheint wie ein normaler Beitrag im Feed deiner Follower.“
Das Prinzip ist nicht neu. Schon 2022 testete Instagram eine ähnliche Repost-Funktion, inklusive eines eigenen Repost-Tabs im Profil. Damals schaffte es das Feature allerdings nicht über die Testphase hinaus.
Warum jetzt ein Repost-Comeback?
Heute scheint Instagram jedoch zuversichtlicher, dass Reposts funktionieren – nicht zuletzt, weil mehr als die Hälfte der Inhalte im Feed ohnehin durch KI-Empfehlungen gesteuert wird. Nutzer sehen regelmäßig Beiträge, die ihre Freunde geliked haben, besonders im Reels-Feed. Die Mischung aus menschlichen und KI-basierten Empfehlungen prägt das Nutzungserlebnis ohnehin – da wirken Reposts wie eine natürliche Erweiterung.
Eine kritische Frage bleibt: Was soll der Feed-Algorithmus eigentlich noch filtern?
Ursprünglich wurde der Feed-Algorithmus eingeführt, um Nutzer vor einer Content-Flut zu schützen – zu viele Verbindungen, zu wenig Zeit. Der Algorithmus sollte sicherstellen, dass die wichtigsten Inhalte zuerst gezeigt werden. Doch wenn heute ohnehin eine Vielzahl an empfohlenen Beiträgen und Reposts gezeigt wird, verliert dieses Argument an Schlagkraft.
Man könnte meinen, Instagram könnte den Nutzern wieder stärker die Kontrolle geben, was sie sehen – basierend auf den Profilen, denen sie bewusst folgen. Aber scheinbar ist die Mehrheit der Nutzer inzwischen so an algorithmisch gesteuerte Feeds gewöhnt, dass ein reiner „Follow-only-Stream“ kaum Anklang finden würde.
Reposts als neues Reichweiten-Tool
Unabhängig von der Algorithmus-Debatte: Reposts eröffnen neue Möglichkeiten. Wer bestimmte Inhalte verstärken möchte – ob eigene oder von anderen – kann das nun direkt über Reposts tun. Zwar bleibt unklar, wie stark Reposts tatsächlich in den Feeds gepusht werden, aber Instagram betont immerhin, dass Follower „möglicherweise“ repostete Inhalte sehen.
Wir haben bei Instagram nach weiteren Details zum Rollout und zur Funktionsweise von Reposts gefragt, bislang aber keine Antwort erhalten.